Zuckerkrankheiten

Menschen und Tiere erhalten ihre Energie nur, wenn sie essen – anders als bei Pflanzen, welche diese auch beispielsweise durch das Licht aufnehmen können. Nahrung wird im Körper zu einem sehr großen Teil zu Glucose – Traubenzucker umgewandelt. Dieser Stoff ist einer der wichtigsten Energielieferanten.

Nun muss aber diese Glucose von dem Blut auch in jede einzelne Körperzelle gelangen. Benötigt wird dafür Insulin. Das ist übrigens ein Hormon, welches in der Bauchspeicheldrüse entsteht.

Eine Zuckerkrankheit – auch als Diabetes bekannt – entsteht nun, wenn viel zu wenig Insulin vorhanden ist. Glucose gelangt dann nicht mehr in die einzelnen Zellen, sondern wird sich im Blut ansammeln. Diabetes entspringt also aus dem Mangel an Glucose in den Zellen, wiederum aber auch aus dem viel zu hohen Anteil der Glucose im Blut. Dadurch wird auch Arteriosklerose gefördert.

Allgemein gibt es die zwei Formen von Diabetes:

Typ-1-Diabetes
Diese Form tritt meist in jüngeren Jahren auf, zum Beispiel als Kind. Durch noch nicht ganz erforschte Vorgänge werden die Zellen der Bauchspeicheldrüse, die für die Produktion von Insulin verantwortlich sind, zerstört. Ein großer Mangel an diesem Hormon entsteht.

Typ-2-Diabetes
Das tritt meist erst bei Erwachsenen um das 45. Lebensjahr oder später auf. Etwas Insulin wird dabei trotzdem gebildet, aber die Zellen können es nicht mehr richtig aufnehmen. Eine Resistenz ist entstanden. Viel zu viel Glucose bleibt also im Blut.

Diabetes ist eine Erkrankung, die man auf keinen Fall unterschätzen sollte, das zeigen auch die folgenden Fakten, die zum Nachdenken über den persönlichen Konsum von Zucker anregen sollen:

  • Fast jeder 3. Erwachsene hat eine Zuckerkrankheit.
  • Arteriosklerose wird gefördert und das Risiko eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls wird bei Diabetikern um ein Vielfaches erhöht.
  • Auch Durchblutungsstörungen – beispielsweise in den Beinen treten öfter auf.
  • Augen und Nieren können betroffen sein.
  • Diabetes kann sogar häufig zum kompletten Erblinden führen.

Zum Glück kann man aber dem Diabetes Typ 2 sehr gut vorbeugen. Das Geheimnis ist einfach nur eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Auch Übergewicht sollte unbedingt vermieden werden.

Sollte es trotzdem zu Diabetes kommen, dann kann aus mit Tabletten oder Injektionen behandelt werden.
Außerdem ist dann natürlich die regelmäßige Kontrolle der Werte Pflicht. Ist man da nachlässig, können Spätfolgen und andere Erkrankungen daraus entstehen.

Das können die typischen Anzeichen für eine Zuckerkrankheit sein:

  1. Starker Durst
  2. Leistungsabfall
  3. Häufige Hautinfektionen

Bemerkt man diese Symptome, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der kann dann eine Diagnose stellen, indem er den Anteil an Glucose im Blut feststellt. Der Grenzwert liegt hier bei 6,1 mmol/l. Natürlich, wenn die Kontrolle im nüchternen Zustand erfolgt.

Leidet man Diabetes, folgen manchmal auch andere Krankheiten. Übergewicht, zu hohe Blutfettwerte und erhöhter Blutdruck sind ständige Begleiter. Diese Erscheinungen werden von Experten dann als metabolisches Syndrom bezeichnet. Dieses Syndrom ist ein großes Risiko für das Herz, denn die Gefahr einen Infarkt zu erleiden, ist bis zu fünfmal so hoch, wie bei gesunden Menschen.

Früher gab es zur Behandlung der Diabetiker eine spezielle Diabetes-Diät, dabei waren alle Speisen tabu, die Zucker enthielt. Doch das ist mittlerweile ziemlich veraltet, denn ab und an darf auch eine Süßigkeit genascht werden. Nur übertreiben sollte man dabei nicht. Eine echte Diät ist übrigens auch nur nötig, wenn man wirklich an starkem Übergewicht leidet.

Ein Diabetiker kann also fast genau das Gleiche essen, wie ein gesunder Mensch. Trotzdem sollte man auf eine ausgeglichene und auch gesunde Ernährung achten. Leidet man an Diabetes, dann ist es auch besser kleinere, aber öfter Mahlzeiten zu sich zu nehmen.

Ein Tipp – was Diabetikern hilft, kann auch für Gesunde nicht wirklich schädlich sein.

Aber gibt es eigentlich eine richtige Zuckerallergie. Die Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden, denn gemeint ist meist eine Zuckerintoleranz.

Diese Erkrankung ist ein Überbegriff für 6 verschiedene Erkrankungen und äußert sich mit folgenden Symptomen.

  • Blähungen
  • Schlafstörungen
  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • Depressionen

Saccharose Intoleranz

Bei dieser Krankheit fehlt dem Betroffenen ein spezielles Enzym und er verträgt keinen normalen Haushaltszucker. Diese Intoleranz kann schon bei Geburt entstehen.

Laktoseintoleranz

Diese Krankheit ist in Deutschland weit verbreitet und auch hier fehlt dem Erkrankten ein Enzym. Der Zucker in Milch und deren Produkten wird nicht vertragen.

Sorbit Intoleranz

Sorbit gehört zu den Zuckeralkoholen und ist in zahlreichen von der Industrie gefertigten Lebensmittel vorhanden. Bei Betroffenen lässt der Darm diesen Stoff einfach nicht durch und er kann nicht abgebaut werden. Die üblichen Symptome treten auf.

Intestinale Fruktoseintoleranz

Das bezeichnet die häufigste Intoleranz gegenüber Fruchtzucker. Etwa ein Drittel der Menschen dieser Welt leiden daran. Das Protein, welches zum Transport der Fruktose gedacht ist, funktioniert nicht sehr. Das kann ein vorübergehender Zustand sein, aber auch anhalten.

Hereditäre Fruchtzuckerintoleranz

Diese Erkrankung ist seltener. Dabei ist einfach der Stoffwechsel des Fruchtzuckers im Körper gestört. Es handelt sich dabei um eine Erbkrankheit und sie beruht auf dem Fehlen eines Enzyms in der Leber. Unterzuckerung kann die Folge sein.

Galaktose Intoleranz

Das bezeichnet Einfachzucker, der oft als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird. Eigentlich wird er im Dünndarm aufgenommen. Ein Enzym müsste in nun verarbeiten, doch bei dieser Erkrankung ist es defekt. Zu viel Galaktose bleibt im Blut.